If music be the food of love, sing on, sing on, sing on ... (Shakespeare)
Das menschliche Gehör ist ein einzigartiger Signalanalysator mit hoher Auflösung im Zeit-, Pegel- und Frequenzbereich. Abhängig von der Einfallsrichtung wichtet das Gehör Schallsignale nach Zeitdifferenz, Lautstärke und Klangspektrum. Das Gehirn kombiniert diese komplexe Information beider Ohren zu einem umfassenden (binauralen) Höreindruck. Erkenntnisse zur Psychoakustik zeigen uns heute, dass konventionelle akustische Aufzeichnungsmethoden der binauralen Signalverarbeitung unseres Hörsinnes in keiner Weise gerecht werden können. So gehen wesentliche Informationsanteile verloren, die räumliche Anordnung von Schallquellen, wird auf den Rechts-/Links-Horizont reduziert.
Es werden zunehmend künstliche Ebenen zwischen den Ursprung eines Tonereignisses und dessen Wiedergabe eingezogen. Das Hörergebnis ist entsprechend künstlich. Unsere Hörgewohnheiten folgen dem nur allzu willig – Psychologie und Verhaltenslehre kennen die Gründe hierfür: Selbst im Tierreich kommt die Überzeichnung oft besser an, als das Original. Für die Illusion wird wird dementsprechend sowohl beim Hersteller als auch beim Konsumenten zunehmend technischer und finanzieller Aufwand getrieben.
Diese wahrnehmungsauthentische, heute hoch ausgereifte Technik wird speziell in Bereichen der Geräuschanalyse im Fahrzeugbau und in der Luftfahrt eingesetzt. Die Raumakustik wird hier authentisch abgebildet und ist in ihrer Dreidimensionalität technisch analysierbar. Messtechnische Anwendungen sind zum Beispiel gehörrichtige, binaurale Messungen von Schallereignissen mit sehr niedrigem Pegel, Sounddesign oder die Qualitätskontrolle.
Das heute höchsten technischen Ansprüchen genügende Tonaufzeichnungsverfahren BAS lässt sich gleichermaßen für die Produktion akustischer Musikaufnahmen nutzen. Prädestiniert hierfür sind Livekonzerte oder Studioaufnahmen mit akustischen (unverstärkten) Instrumenten von solistischer Besetzung über Kammerensembles bis hin zum großen Orchester (→ Hörbeispiele).
Der authentische Raumklang des BAS bietet dem Hörer ein unvergleichliches Hörerlebnis, das mancheinen beim ersten Mal in seiner Originaltreue durchaus „schockieren“ kann. Im Zusammenhang mit Musik wurde aufgrund des dreidimensionalen Eindruckes auch der Begriff Holofonie gegenüber der herkömmlichen Stereofonie geprägt.
Beim BAS spielt die Wiedergabeform eine wesentliche Rolle: Echte Authentizität erreicht man verständlicherweise nur, wenn das Klangereignis nahe dem Trommelfell reproduziert wird. Hierfür eignen sich am besten offene oder halboffene Kopfhörer. Aber auch bei Wiedergabe über die Lautsprecher einer Stereoanlage kann heute durch Verwendung einer sogenannten Übersprechkompension eine nahezu gleichwertige Klangauthentizität erreicht werden.
Wie vieles ist der authentische Raumklang eine Frage des Geschmacks und vor allem der Hörgewohnheit. Die Kenntnis um die Hintergründe dieser Aufnahmetechnik wird das Hörerlebnis bewusster machen und die Sinne sensibilisieren. Diese Methode der Musikreproduktion findet zunehmend Anhänger. Insbesondere in Kreisen, denen das musikalische Ereignis im Vordergrund steht, gilt das BAS als Geheimtipp.