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Übersprechkompensation

 

Werden Kunstkopfaufnahmen über die Lautsprecher einer Musikanlage wiedergegeben, fehlt die erforderliche scharfe Trennung zwischen dem linken und rechten Kanal. Verstärkt wird dieses sogenannte Übersprechen, wenn die Boxen, wie beim Fernseher, nah beieinanderstehen.
Die Übersprechkompensation nimmt nun eine zusätzliche Trennung beider Stereokanäle vor. Dabei wird der auf das rechte Ohr übersprechende Anteil des linken Signals ausgelöscht. Dies geschieht durch eine Nachbearbeitung des ursprünglichen Signals, bei dem ein gegenphasiges Kompensationssignal das übersprechende Signal auslöscht. Dieses Auslöschsignal spricht nun seinerseits wieder auf das linke Ohr über. Dies wird durch ein zusätzliches Signal kompensiert, das aber auch wieder auf das andere Ohr überspricht. Nach fünf Kompensationsschritten ist das verbliebene übersprechende Signal nicht mehr hörbar.
Die Idee für dieses Verfahren stammt bereits aus den 60er Jahren. Doch erst die heutige digitale Signalverarbeitungstechnik ermöglicht eine qualitativ befriedigende Lösung. An diesem für alle stereophonen Verfahren einsetzbaren System arbeiten derzeit das Institut für Technische Akustik der
RWTH Aachen und weitere Forschergruppen weltweit, denn es kann aufwendigere Surround-Sound-Verfahren ersetzen.

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